De-Konstruktion (Auflösung, Zerlegung) ist nicht immer so ein geiles Gefühl.
Dekonstruktion kann weh tun, kann Angst machen. Kein Stein bleibt mehr auf dem anderen, wenn es Dich völlig zerfetzt. Im Dunkeln, im Nebel ist es manchmal gar nicht mehr möglich ein Ziel zu sehen, den nächsten Schritt zu wissen. Und vor allem das Vertrauen zu behalten, dass es einen Weg da raus gibt. Dass genau dieses Nicht-Wissen sogar seine eigene Weisheit hat.
Dekonstruktion ist Schmerz, ist Verzweiflung, ist Nicht-Wissen, ist Auflösen, ist Wegrennen wollen, ist Schreien, ist am Boden liegen.
Ist weitermachen und wieder hinfallen, ist in 1000 Stücke zerspringen, ist roh und wund.
Und all das soll einen Sinn haben?
Ja, das hat es. Denn es ist eine Chance, Dir näher zu kommen. Dir selbst, ungeschminkt, roh, verletzlich, pur. Du ohne all die Geschichten, Vorstellungen, Ideen, Erwartungen, Konstrukte.
De-Konstruktion, Abbau, bis nur noch Du ganz roh übrig bleibst.
Und da ist so viel Liebe, da ist so viel Wahrheit, da ist so viel Licht/Gott.
Zerschmettert nimmst du Dich in die Arme. Roh und wund und pur und fühlst Dich.
Bist in so einer Nähe, in so einer Intimität mit Dir selbst wie schon lange nicht mehr.
Das Zerschmettert, das Zerfetzt werden holt dich zurück zu dem, was wirklich zählt. Wenn es ums „Überleben“ geht, werden viele Dinge unwichtig und du kommst zum Kern der Dinge. Du wirst gestärkt daraus hervorgehen, neu ausgerichtet. Ausgerichtet aus Deinem Sein, aus dir selbst heraus. Du bist Dein eigener Polarstern, Dein Wegweiser, Dein Licht, Dein Brennen, Dein Gott sein.
Äußere Vorgaben haben keinen Halt mehr. Und so stehst Du und brennst in Wahrhaftigkeit.
Pur Du.
Wie wunderschön.
Kannst Du sehen, kannst Du spüren, wie wertvoll diese Dekonstruktion für Dich sein kann?
Kannst Du ahnen, mit welcher Stärke, mit welcher Klarheit Du auf der anderen Seite dieses Tales, dieses Tals der Tränen, des Schmerzes, der Dunkelheit, der Verzweiflung herausgehen wirst?
Wie leicht und frei sich alles anfühlen wird? Wie geerdet und gestärkt Du Deinen Weg gehen wirst im Wissen darum, was Du geschafft hast.
In der gestärkten, wiedergefundenen Nähe zu Dir,
in der Erfahrung wirklich getragen zu sein durch so ein tiefes Tal, durch so ein tiefes Loch.
Und wenn Du gerade in diesem Tal, in diesem Loch steckst, dann nimm vielleicht zumindest einen kleinen Funken Hoffnung mit, dass an dem, was ich Dir gerade erzähle, etwas Wahres dran ist.
Halte durch und möge im Rückblick Dein Vertrauen so gestärkt werden, dass, wenn die nächste Phase der Dekonstruktion ansteht (und sie wird anstehen), Dein eigenes Vertrauen, Deine eigene Nähe zu Dir selbst und Gott, Dich durch diese schwere Phase hindurch tragen werden.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen: Diese erneute Phase wird schwer sein, aber nie wieder so schwer und so dunkel wie ohne das gewonnene Vertrauen in Dich und das Wissen getragen zu werden. Und zu wissen, dass es Deiner Entfaltung dient.
Zerfetzt werden ist kein Rückschritt. Kein Versagen, kein Zeichen von Schwäche, sondern es ist ein Geschenk.
Ein schmerzhaftes Geschenk, aber ein Geschenk.
Ein „Aua!“-Geschenk.
Es haben und nicht-haben wollen zugleich, beides darf sein.
Beides ist kein Widerspruch.
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