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Die Heiligkeit der Geburt Selbstbestimmt gebären

Die Geburt eines Kindes ist ein einschneidendes Erlebnis im Leben einer Frau. Über 9 Monate reift es in ihrem Körper heran bis der magische Moment gekommen ist, es in die Arme zu schließen. Ein Wunder, das man kaum fassen kann. Seit Jahrtausenden kommen Kinder zur Welt, und die Medizin hat zweifellos einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit von Müttern und Kindern geleistet. Zunehmend ist aber eine große Entfremdung von diesem natürlichen Prozess zu beobachten. Geburt wird institutionalisiert, durchgeplant und oft wird mit dem Betreten der Klinik der Mutter jede Eigenverantwortlichkeit abgesprochen.

Selbstbestimmtheit leben Eine Initiation für Mutter und Kind

Wie man zur Welt kommt hat aber einen entscheidenden Einfluss auf unser Leben und unsere Gesellschaft als Ganzes. Darf ein Kind selbstbestimmt, im eigenen Rhythmus und Tempo, auf seine ganz eigene Art und Weise hier auf dieser Welt ankommen? Darf es von liebevollen Händen, angenehmem Licht und vertrauten Geräuschen empfangen werden? Oder aber wird es zu einem von außen bestimmten Zeitpunkt seinem warmen Heim, seiner vertrauten Welt entrissen, von Neonlicht geblendet, und mit sterilen Händen der Mutter abgenommen, unterstützt durch zahlreiche medizinische Eingriffe? Riecht es zuerst den wohligen Geruch der Mutter oder den von Desinfektionsmittel und Latexhandschuhen? Welche Botschaft vermittelt all das einem Kind? Und wie viele Frauen gehen aus solch einer Geburt traumatisiert hinaus? Wurden sie je gefragt was sie wollen? Und hatten sie eine Wahl?

Für Mutter und Kind Die Bedeutung der Geburt

Die Art und Weise, wie ein Kind auf diese Welt kommt ist sehr prägend. Eine natürliche, ungestörte Geburt, bei der das Kind in seinem eigenen Rhythmus geboren wird, ganz eng im Austausch mit der Mutter, ist ein Geschenk und beeinflusst das ganze Leben.

Das Kind kann in einer Umgebung empfangen werden, die Liebe, Ruhe (auch trotz wilder Schreie) und Geborgenheit ausstrahlt. Einer Umgebung, in der die Luft voller Oxytocin und Freude ist. Was ein wunderbarer Empfang!

Diese sanfte, lebendige Ankunft in die Welt ermöglicht es dem Kind ganz ungestört eine tiefe Bindung zur Mutter (und dem Vater*) aufzubauen und ein starkes Gefühl von Sicherheit und Vertrauen zu entwickeln. Dieses Urvertrauen wird das Kind durch das ganze Leben tragen und vieles einfacher machen. (So ist zumindest mal ein guter Start gelegt, natürlich können auch spätere Erlebnisse das Vertrauen ins Leben und die Bindungserfahrung zu den nahen Bezugspersonen stören).

Die Botschaft, mit der ein Kind so ins Leben startet ist unglaublich wichtig: Meine Art und Weise, mein Tempo, mein Rhythmus in diese Welt hineinzuschlüpfen, mich durchzuboxen, ist gut so wie sie ist. Ich bin genau richtig. Und ich kann das. Ich bin willkommen, gut gehalten und das Leben ist sicher. Viel Liebe, Selbstwirksamkeit, Ruhe und Frieden verankert in der ersten Erfahrung der Welt außerhalb der Mutter. Perfektion der Natur.

Und die Mutter erlebt wie es ist, sich total ins Vertrauen fallen lassen zu können. In das Vertrauen in ihren Körper, ihre Kommunikationsfähigkeit mit dem Kind, ihre Intuition und Anbindung an ALLES was ist. Und sie erfährt ihre eigene Stärke, die sie von nun an verkörpert in sich trägt.

Im Gegensatz dazu kann eine Geburt, bei der medizinische Eingriffe und äußere Zeitvorgaben den natürlichen Prozess stören, sehr negative Auswirkungen haben. Angst, Ungeduld und Hektik sind mit im Raum. Und das sind meist lieblose Begleiter auf dem Weg ins Leben. Dies kann zu Stress und Trauma führen, die Mutter und Kind schon in den ersten Stunden und Tagen des neuen Lebens begleiten können und weitreichende Konsequenzen haben können.

Medizinische Eingriffe müssen manchmal sein und sind absolut wertvoll. Das steht außer Frage. Aber es gilt dringend zu hinterfragen, welche Eingriffe wirklich nötig sind und welche nicht. Muß die Geburt zum Beispiel wirklich eingeleitet werden oder steckt nur der Wunsch nach Kontrolle und eine wachsende Ungeduld dahinter? Und welche Konsequenzen hat das dann? Glauben wir wirklich wir sind weiser als die Natur? Müssen wiederholte Untersuchungen des Muttermundes während des Geburtsprozesses wirklich sein oder bedeuten sie eher mehr Stress für die Mutter und sind somit durch die vermehrte Anspannung kontraproduktiv für die Geburt?

Etwas mehr Demut würde der modernen Medizin gut stehen. Es gilt sich zu fragen welche Eingriffe eine Störung des natürlichen Verlaufes sind und ohne wirkliche Legitimation stattfinden (Angst und Absicherung des medizinischen Personals sind für mich keine ausreichende Legitimation. Auch nicht Rentabilität. Aber es zeigt gut woran unser System krankt). Welche Eingriffe wären ohne vorherige Störung gar nicht erst nötig geworden? Auch eine sehr interessante Frage.
Und wenn es einen Eingriff braucht, wie kann man ihn am besten für Mutter und Kind gestalten? So dass die Selbstbestimmtheit erhalten bleibt. So dass das Kind in Liebe empfangen werden kann. Denn es gibt so gut wie immer Gestaltungsmöglichkeiten, die man nutzen darf.

Es geht mir in erster Linie darum die Augen dafür zu öffnen, dass es nicht egal ist, wie man auf die Welt kommt. Und dass es mehr Wahlmöglichkeiten gibt, als uns bewußt ist. Und dass so manche persönlichen und somit auch gesellschaftlichen Probleme ihren Ursprung schon in der Geburt haben können. Warum also nicht gleich dort ansetzen und für einen möglichst guten Start sorgen? Für alle Beteiligten. In erster Linie natürlich die Mutter und das Kind. Aber auch der /die Geburtspartner:in erlebt diesen Moment aus nächster Nähe. Und es gibt nicht wenige Väter*, die traumatisiert von der Geburt ihres Kindes sind. Für alle Beteiligten, auch das medizinische Personal, ist doch eine harmonische Geburt viel schöner zu begleiten. Warum also nicht alles daran setzen das zu ermöglichen.

Es ist nie zu spät Heilung nach einem belastenden Geburtserlebnis

Für diejenigen, die vielleicht von einem schwierigen Geburtserlebnis betroffen sind möchte ich betonen, dass ein solches Erlebnis negative Auswirkungen haben kann, aber nicht muß! Wir sind erstaunlich widerstandsfähig. Besonders wenn das Kind gut durch und nach einem aufwühlenden Geburtsprozess begleitet wird. Wenn die Mutter alle Unterstützung bekommt das Erlebte zu Verdauen und Heilen zu können. Und auch zu Betrauern. Denn diesen Übergang ins Leben nicht in seiner angedachten Schönheit erleben zu dürfen ist für viele ein sehr schmerzhafter Verlust.

Daher gibt es bei diesen Themen keine Verjährungsfrist. Dieses prägende Ereignis trägst Du in Dir egal ob es gestern war oder vor 20 Jahren. Und somit die Einladung die offenen Enden für Dich und/oder Dein Kind zu schließen. Auch wenn es sich um Deine eigene Geburt handelt. Die Botschaft dieser Ur-Erfahrung tragen wir alle in uns.

Was in Dir darf heilen? Was darf betrauert werden?
Was ist schön gelaufen?
Was für ein Geschenk in all dem Schmerz hast Du aus der Erfahrung mitgenommen? Was hast Du gelernt?

Natürliche Perfektion Die Magie der Geburt

Die Natur ist so weise. Geburt ist ein zutiefst weiblicher, wilder, kraftvoller Akt, den es zu respektieren und zu würdigen gilt. In meinen Augen dürfen wir wieder mehr ins Vertrauen gehen, dass Frauen alles was es dafür braucht in sich tragen.

Ich wünsche mir für Mütter Mut, Unterstützung und Inspiration. Die Ängste werden eh an jeder Ecke geschürt. Wo wird eine werdende Mutter bestärkt? Wer erzählt ihr, dass sie die Verantwortung für sich tragen darf, wenn es die Norm zu sein scheint diese an die Ärzte abzugeben? Was ist der Preis dafür? Kurzfristig mag es bequemer aussehen, langfristig wird es nie die Lösung sein können. Also stell Dich darauf ein. Kenne Deine Rechte. Sorge für Dich, wenn du bald Mutter werden solltest (oder es planst). Finde Deinen Weg, verbinde Dich mit Deinem Körper, Deiner Intuition, Deiner inneren Weisheit und mit Deinem Kind. Und stehe dafür selbstbewußt ein. Und wenn Du es verlernt hast, dann lerne es neu. Es wird Dir Dein ganzes Leben dienen.

Indem wir die natürliche Perfektion der Geburt wieder in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit rücken und Frauen die Möglichkeit geben, ihre Geburt selbst zu gestalten und gut unterstützt zu sein, schaffen wir nicht nur ein positives Erlebnis für die Mutter, sondern auch eine liebevolle, stärkende und gesunde Startposition für das Kind.

Geburt ist mehr als nur ein Moment – sie prägt das Leben eines Kindes und unsere Gesellschaft als Ganzes.

Die Heiligkeit der Geburt darf wieder in den Fokus gestellt werden und Frauen die Unterstützung und die Informationen erhalten, die sie benötigen, um diese transformative Erfahrung positiv zu erleben. Es ist an der Zeit, die Geburt als das zu feiern, was sie ist: eine der erstaunlichsten und kraftvollsten Erfahrungen im Leben einer Frau.

Dieses Wissen zu fördern, die Intuition zu stärken und Wahlmöglichkeiten aufzuzeigen ist mir ein Anliegen. So dass Geburt wieder ein eigenverantwortlicher, kreativer, faszinierender, machtvoller Prozess sein kann aus dem alle Beteiligten gestärkt und voller Selbstvertrauen herausgehen. Bereit sich als Familie zu finden und kennenzulernen.

Unterstützung für Dich

Gerne unterstütze ich Dich in der Vor- oder Nachbereitung Deiner Geburt. Hier findest Du meine Angebote.

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