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Die Schwierigkeit den eigenen Körper anzunehmen Schönheit ist eine Frage der Sicherheit

*Triggerwarnung*

Dieser Artikel enthält möglicherweise sensible Inhalte, die bei Menschen mit Trauma-Erfahrungen unangenehme Erinnerungen oder emotionale Reaktionen auslösen können. Bitte sei Dir bewusst, dass es in diesem Artikel auch um emotionalen und körperlichen Missbrauch geht. Wenn Du Dich unwohl fühlst oder das Gefühl hast, dass dieser Inhalt für Dich nicht geeignet ist, sei bitte achtsam mit Dir und lies diesen Artikel ggf. nicht (weiter).

 

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Den Körper annehmen und sich schön finden ist für viele so eine schwierige Sache. Warum eigentlich?
Wir schlüpfen alle wunderschön, einzigartig und perfekt aus dem Bauch unserer Mutter hier in diese Welt. Was sollte an uns verkehrt sein? Was kann an einem Neugeborenen verkehrt sein?
Was sollte hässlich sein an unserer Einzigartigkeit, an unserer Perfektion?
Und ein Neugeborenes wird übrigens nicht plötzlich über Nacht zu einem bestimmten Zeitpunkt hässlich! Genauso wenig Du.

Warum ist schön sein überhaupt wichtig?
Dürfen wir uns das überhaupt wünschen als aufgeklärte Neuzeitler? Als Feministinnen?
Ist das nicht „total oberflächlich“?
So oder so, rund um das Thema gibt es viele Tabus, eigentlich in jede Richtung…

Verzerrter Blick Unrealistische Schönheitsideale

Es gibt viele Gründe, warum wir uns hässlich fühlen können.
Weil die Medien uns ein Bild vermitteln, dem wir nicht entsprechen können.
Weil es unrealistisch ist:
weil es gar nicht geht, dass jeder gleich aussieht, weil wir einzigartig sind.
Weil es gefaked ist und gar nicht existiert.
(Und wer eigentlich bitte hat das Ideal nochmal festgelegt?!)

Rational mag dem aufgeklärten Menschen so einiges klar sein.
Und dennoch, auf der Gefühlsebene sieht es anders aus: wir FÜHLEN uns vielleicht schlicht und ergreifend einfach hässlich oder zumindest nicht schön genug.
Und da sitzt das eigentliche Problem.

Neben der Dauersuggerierung über die Medien wie wir auszusehen haben, beschallt auch durch das Echo des nachplappernden Umfeldes (einschließlich unseres Kopfes), gibt es natürlich auch noch andere Gründe.
Und die möchte ich heute näher beleuchten.
Denn meine Behauptung: Schönheit ist eine Frage der Sicherheit.

Der Körper als Tatort Traumatische Erfahrungen und ihre Auswirkungen auf das Körper- und Selbstbild

Es kann sein, dass wir unseren Körper nicht mögen und uns hässlich fühlen, weil dem Körper etwas angetan worden ist.
Und wir den Körper dann als Feind sehen. Denn er hat uns Schmerz gebracht. Mehr als wir ertragen konnten.
Er ist das Schlachtfeld. Der Tatort.
Er ist der Böse, den wir ablehnen.
Und unsere innere Ablehnung übersetzen wir dann „versehentlich“ in ein „ich bin nicht schön, da ist ein Makel“.
Und wir bezeichnen und erfühlen uns als (äußerlich wie innerlich) hässlich.
Dabei: hässlich war alleine die Tat!

Auch mit Beschämungen wurde Deinem Körper Gewalt angetan. Das kann schon von klein auf losgehen, „iss nicht so viel, sonst wirst du zu dick“, „setz dich ordentlich hin, was hast du denn für einen Buckel“,…
Wenn Dein Körper beschämt worden ist, dann fühlt es sich nicht sicher in ihm an.
Umso mehr natürlich bei tätlichen körperlichen und auch sexuellen Verletzungen. Das beginnt schon bei Blicken.

In manchen Fällen kann es sicherer erscheinen sich mit dem Angreifer, dem Beschämer, dem Täter zu verbinden und gegen Dich selbst zu wettern. Besonders wenn die Person Dir nahe steht, Du von ihr abhängig bist. Es kann dann sicherer erscheinen den Körper abzulehnen.
Weil Du ohne die Person nicht überleben könntest (bei einem Kind sehr real!).
Weil Du dann scheinbar zumindest nicht alleine bist. Du und der Täter ein (unfreiwilliges) Team.
Aber Deinen Körper hast du allein gelassen und damit auch Dich.
All das zeigt nur die immense Not und ist ein Überlebensmechanismus und läuft natürlich nicht bewusst ab.

Kurzer Exkurs: wer keine Gewalt erlebt hat darf sich gerne trotzdem einen kurzen Moment nehmen und mal spüren, wie sehr ihn das Thema auch tangiert: verbündest Du Dich manchmal auch mit einer gesellschaftlich gefühlten Norm wie zum Beispiel haarfreie Achseln (finde Dein Thema) weil Du viel zu viel Angst hättest von diesem scheinbar gültigen Ideal abzuweichen, damit aufzufallen und möglicherweise Ablehnung zu erfahren? Lieber anpassen, haarfreie Achseln auch gut finden, sich mit der Vorgabe verbünden als alleine ausgelacht auf der Straße zu stehen.
Wie frei bist Du wirklich? Oder glaubst Du es nur zu sein?

So viele schlechte Erfahrungen und Gefühle projizieren wir auf unseren Körper drauf. Wir stülpen sie ihm regelrecht über. Auf unsere Hülle, unsere äußerste Schicht, unsere Kontaktschicht mit der Welt.
Er hat gar keine Chance, in seiner Schönheit wahrgenommen zu werden.

Es fühlt sich gefährlich an den Körper, sich selber schön zu finden.
Gefährlich zu uns zu stehen, angreifbar zu sein.
Aber wie kann Einzigartigkeit angreifbar sein?

Die Herausforderung der Selbstakzeptanz Zu Hause in Dir

Sich schön fühlen, ist ganz schön komplex.
Um sich schön zu fühlen, bedarf es anderer Wege als vielleicht gedacht.
Es braucht nicht eine Diät, mehr Sport, schönere Kleidung, Kosmetik, Schmuck,…
All das KANN sein, wenn es Dir Freude bereitet (aber hinterfrage Dich wirklich!).
Aber es MUSS nicht sein.
Es definiert nicht Deine Schönheit und nicht Deinen Wert.
Es kann Dir ein Scheingefühl von Sicherheit geben möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, Dich im Strom der vielen anderen Fische zu verstecken.

Wer bist Du hinter all dem Make up, all dem Fitnesstraining, all den schicken Klamotten? (Oder hinter dem Boykott eben dieser Sachen? Jetzt wird es wirklich tricky…)

Schönheit entsteht durch Sicherheit.
Wenn Du Dich in Dir sicher fühlst, fest in Dir verankert, stabil in Balance, dann pustet Dich so leicht kein Wind um!
Dann pustet Dich nicht so leicht irgendein Kommentar um oder ein Bild in einem Magazin.
Du weißt, wer Du bist und das ist ein schönes, warmes Gefühl in Dir.
Und dieses schöne, warme Gefühl, das strahlt auch nach außen.

Wenn du Dich in Dir sicher fühlst, in Dir zu Hause bist, gehst du stabil und angebunden durch die Welt.
Du guckst nicht ängstlich um die nächste Ecke, befürchtest nicht, dass überall etwas Schlechtes lauert.
Wenn Du voller Angst durch die Welt gehst, wackelig in Dir selbst, dann fühlt sich Leben unsicher an.
Und ein unwohles, unsicheres Gefühl in uns lässt uns auch danach suchen: „Was ist falsch an mir?“ „Warum fühle ich mich so schlecht?“ „Irgendetwas stimmt nicht mit mir…“
Und schnell, natürlich auch beeinflusst durch gesellschaftliche Konditionierungen, denken wir da nicht nur „irgendetwas ist verkehrt an mir“, sondern auch „mein Körper, meine Hülle, irgendetwas ist schlecht/verkehrt daran“.

„Wären meine Augenbrauen nur etwas buschiger, das Leben wäre so viel leichter!“
Weil ich mit anderen Menschen nicht so gut in Kontakt komme, weil ich mich abgelehnt fühle,…das muss ja an mir und an meinem Aussehen liegen…

Von- und miteinander lernen Balsam für die Seele

Sicherheit ermöglicht es, sich schön zu fühlen.
Wenn wir es nicht gelernt haben kann es sich wie ein Ding der Unmöglichkeit anfühlen.
Ein Umfeld, das liebevoll ist, unterstützend und nährend, erlaubt es mir MIR ZU ERLAUBEN Stück für Stück mich wieder schön zu fühlen.
Es kann hilfreich sein Dir die liebenden Augen eines anderen auszuleihen. Wir müssen nicht immer alles alleine machen. Wir dürfen voneinander lernen.
Es kann echter Balsam sein, Dich selbst durch die Augen eines anderen sehen zu dürfen.
Ein anderer - und oh ja, ich empfehle für den Anfang die Augen einer Schwester zu wählen, Männer kommen später dran 😉- der Deine Schönheit sehen kann. Sie erkennen kann, wertschätzen kann, ausdrücken kann.
Und Du darfst es einsickern lassen als eine mögliche andere Realität.
Und oh ja, auch da gibt es eine schöne Selbst-Sabotage: „Der andere meint es tatsächlich ernst, das fühle ich. Er findet mich schön. Dann stimmt wohl mit ihm etwas nicht. Er hat wohl einen ausgesprochen schlechten Geschmack,“…—> Abwertung der anderen Person.
So stark kann das Gerüst sein, der innere Kerker, in den wir uns geworfen haben.
Bloß nichts darf an unseren Überzeugungen rütteln. Aua.

In Sicherheit Schön sein dürfen

Ich darf schön sein.
Es gibt gerade gar keinen Angriff.
Ich muss gar keinen Grund suchen, warum ein Angriff geschehen könnte.
Wenn ich so sein darf wie ich bin, habe ich die Chance, meine eigene Schönheit wieder zu entdecken.
Ich darf bei mir bleiben💛
Ich muss mich nicht aufspalten, abspalten, einen Teil meiner Selbst verleugnen.
Ich darf ganz sein und das ist ein Wohlgefühl, das bis in den Körper ausstrahlt.
Das ist wahre Schönheit, weil Du sie FÜHLST und nicht, weil sie Dir von außen wie eine Urkunde zugesprochen wird.
Und weil Du sie aus Dir heraus fühlst, bist Du unabhängig. Du bist frei!
Und das ist glaube ich der eigentliche tiefe Wunsch: frei zu sein Du selbst zu sein und geliebt zu werden, akzeptiert zu werden genauso wie Du bist.
Einzigartig wunderschön.
Daher ja, sich schön fühlen zu wollen ist ein legitimer Wunsch.
Möge Deine Sehnsucht sich erfüllen.
Du bist so schön.

Sich selbst lieben und akzeptieren lernen Den Kampf beenden

Was ich Dir mit alldem sagen möchte:
Du bist nicht NICHT schön, sondern Deine Vorstellung, nicht schön zu sein ist ein Abwehrmechanismus um in einer Welt mit schwierigen Bedingungen klarzukommen.
Lies das ruhig nochmal.
Vielleicht ist es schwer vorstellbar für Dich, weil Du es so verinnerlicht hast, es gar nicht anders kennst als im Kampf mit Dir selber zu sein, im Hass.
Aber wenn Du Dich wirklich schön fühlen möchtest, schön SEIN möchtest, wirst Du das nicht auf der oberflächlichen Ebene lösen können.
Du wirst nie schön genug, nie gut genug sein. Nie. Es geht nicht.

Ich kann mir vorstellen, dass viele Stimmen in Dir aufschreien und sagen: „ja, aber meine Oberschenkel sind zu dick! Da kann ich noch so sehr an meinem inneren Wert, meiner inneren Stabilität arbeiten. Sie werden für immer zu dick sein.“
Aber glaub mir, es ändert sich etwas, wenn Du Dich von innen heraus schön fühlst.
Und oh ja, auch diese Stimme gibt es: „Dann renne ich ja mit dicken Oberschenkeln weiter durch die Welt und rede mir nur ein es wäre okay. Und blamiere mich ja gleich doppelt und dreifach, weil sie ja schlicht und ergreifend zu dick und zu fett sind.“
Aua. Wie sehr können wir uns nur weh tun? In so viel Schmerz und Kampf macht Leben doch keinen richtigen Spaß. So viel zieht an uns vorbei, ohne dass wir es wahrnehmen können, weil all unsere Energie gebunden ist, sich genau um dieses Thema dreht und gar keine Luft mehr lässt für das Leben.

Der Weg rentiert sich. Wenn Du eine Sehnsucht spürst, auch nur mit einem Funken ahnen kannst, dass möglicherweise etwas daran ist an dem was ich hier gerade sage, dann mach Dich auf den Weg.
Für Dich. Für Dein bestes Leben.
Du wirst es Dir danken.

Und dann kannst Du wirklich entscheiden, was DIR gefällt.

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Wer noch ein Argument braucht (ich weiß sich schön zu fühlen ist ein erbitterter Kampf): der Schmerz sich in sich nicht wohl und hässlich zu fühlen, ist mit dicken Oberschenkeln genauso schlimm wie mit dünnen Oberschenkeln. Schmerz ist Schmerz. Und auch das zeigt, die Absurdität. Zeigt, dass es im Endeffekt egal ist, ob ein Oberschenkel dick oder dünn ist. Es geht um etwas anderes. Etwas anderes macht aus, ob wir uns schön fühlen.
Und das ist sicher und angebunden in uns selbst zu sein.
In meinen Kursen geht es genau darum.

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