Ich saß mal als Reitanfängerin auf einem Pferd, das mit mir durchgegangen ist. Es ist mit mir alleine einen Weg mitten durch den Wald entlang galoppiert. Und das ziemlich schnell und lange. So kam es mir jedenfalls vor😄🙈
Erst war ich panisch. Und verkrampft. Dann hab ich losgelassen, versucht nicht mehr darüber nachzudenken, ob es je anhalten wird und wie das Ganze wohl enden wird. Ich musste mich auf den wilden Ritt einlassen und möglichst locker mitgehen. Steif und verspannt wäre ich direkt unsanft auf dem Boden gelandet. Und die Kombi aus Pferd sehr groß und somit hoch und Boden steinig kam mir bei dem Tempo nicht sehr attraktiv vor😉
Und so habe ich es irgendwie geschafft mich oben zu halten.
Neben all der Angst gab es dann sogar einen Teil in mir, der das ein klitzekleines bisschen genießen konnte. Im Rückblick zumindest😄So ein Tempo, wild und frei durch den Wald, das war schon was. Das ist normalerweise nur erfahrenen Reitern vorbehalten.
In einer herausfordernden oder Angst besetzten Situation loszulassen, sich darauf einzulassen, so gut es geht locker zu bleiben, vielleicht sogar ein Ja dafür zu finden, das hat mir schon so manches Mal im Leben geholfen.
Denn manchmal ist das Leben wie ein wilder Ritt.
Es geht drüber und drunter,
eine Herausforderung jagt die nächste.
Das einzige was man versuchen kann, ist sich irgendwie im Sattel zu halten.
Ob man dabei eine gute Figur macht ist da zweitrangig.
Hauptsache durchkommen.
Und das ist viel.
Sich oben halten.
Unglaublich viel.
An manchen Tagen, in manchen Situationen ist das eine Mammut-Aufgabe.
Und mehr als genug💛
P.s.: Das Foto ist in Tibet entstanden. Und nein, ich bin nicht auf einem der Pferde geritten. Ich kann nämlich nicht reiten😄 Aber schön ausgesehen haben sie😊